Inhalt der Lehrveranstaltung:

Die klassische Regelungstechnik wird an Hand von Entwurfsverfahren gelehrt, die sich für gewisse spezifischen Aufgabe eignen. Diese Sichtweise (nach "Disziplinen") ist sehr wichtig, in der industriellen Praxis jedoch spielt das Verfahren eine untergeordnete Rolle, entscheidend ist die Gesamtlösung, die meist viel stärker von den Sensoren und Aktoren bestimmt wird als vom Regelverfahren selbst. Die praktische Erfahrung lehrt, dass die Verschmelzung beider Welten (disziplinenorientierte Verfahren an der Uni und Produktorientierung in der Industrie) für den Erfolg und die Kreativität der Lösungen äußerst wichtig ist, vor allem in der Mechatronik.

Diese Vorlesung geht deshalb die Regelungstechnik von der mechatronischen Anwendersicht an: wie lege ich mein Regelsystem (zu dem auch der Regelalgorithmus zählt) bei einem gegebenen Problem aus? Dabei werden unterschiedliche Problemklassen angegangen:

• Regelsysteme für "ideale" Systeme,
• Regelsysteme für Systeme mit ungenügender Information,
• Regelsysteme für Systeme mit ungenügender Stellleistung.

Dabei kommen sowohl analytische als auch bei modernen Entwicklungen ebenso wichtige numerisch und simulationsbasierte Entwurfsverfahren zum Einsatz.