Die Systembetrachtung ist zentral für technische Entwicklungen, weil sie eine Fokussierung auf die für die anvisierte Funktion wesentlichen Elemente erlaubt. Die Wechselwirkung einzelner Systeme mit anderen oder der Umwelt lässt sich über Signale erfassen. Somit treten Signale und Systeme immer gemeinsam auf. Aus dem Systemwissen lassen sich die Reaktionen des Systems auf künftig eintreffende Signale vorhersagen, aus den Reaktionen lassen sich hingegen Rückschlüsse auf die Systemeigenschaften ziehen. Beide Zugänge ergänzen sich und sollen als Schritte eines Entwicklungsprozesses dienen, der von der Modellbildung über die Systemanalyse zur Regelungstechnik und somit zum gewünschten Systemverhalten führt, also zur angestrebten Beziehung zwischen Ein- und Ausgangssignalen. In diesem Buch werden diese Zusammenhänge aus regelungstechnischer Sicht präsentiert, wobei sowohl methodische Grundlagen als auch aktuelle technische Beispiele zum Nachweis der inneren Einheit zwischen mathematischer Beschreibung und physikalischem Verständnis sowie die Komplementarität der physikalischen und der signalbasierten Systemanalyse verwendet werden.